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Trauma und Belastungsstörung

Ein psychisches Trauma ist ein zumeist plötzlich auftretendes Ereignis, das auf den Betroffenen sehr bedrohlich wirkt und zugleich nicht bewältigbar erscheint. Es verletzt die Grundannahmen über die Welt und die eigene Person. Der Betroffene fühlt sich hilflos und Kräften ausgeliefert, die er nicht kontrollieren kann. Ein Trauma löst intensive Gefühle, wie Entsetzen, Angst, Verzweiflung, Wut aus oder führt zu einem Zustand anhaltender, emotionaler Betäubung. Solche Symptome sind eine Schutzreaktion auf den massiven Stress und die Überforderung und insofern gesund. Diese Reaktion wird als akute Belastungsstörung bezeichnet und kann Tage bis zu vier Wochen nach dem traumatischen Erlebnis andauern. Es kann langfristige psychische Symptome und Störungen verursachen.

Ob ein Ereignis als traumatisch erlebt wird, hängt von der Art des Ereignisses und den näheren Umständen ab, sowie von der betroffenen Person, ihren Handlungs- und Bewältigungsmöglichkeiten sowie verschiedenen Schutz- und Risikofaktoren. Normalerweise machen sich Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung innerhalb kurzer Zeit nach dem Ereignis bemerkbar. Sie können aber auch oft erst nach Jahren auftreten, z.B wenn ein aktueller Vorfall dem damals Erlebten sehr ähnelt: die sogenannte verzögerte posttraumatische Belastungsstörung.

Kennzeichnend für eine Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBS) sind ungewollte, wiederkehrende, sich aufdrängende Erinnerungen an das traumatische Ereignis (Flashbacks, Intrusionen), oft auch in Form von Albträumen oder quälenden Tagträumen. Viele Betroffene leben nach dem Trauma in einem Gefühl anhaltender Bedrohung. Stress, Ängste, Schlafstörungen, eine erhöhte Reizbarkeit und Schreckhaftigkeit sowie Konzentrationsstörungen können die Folge sein. Die schrecklichen Erinnerungen können aber auch körperliche Symptome, wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern und Atemnot auslösen. Häufig wird  auch versucht, jegliche Situation zu meiden, die an das Trauma erinnern könnte. Menschen mit einer PTBS fühlen sich oft körperlich und emotional erschöpft, ziehen sich deshalb von ihrer Umwelt zurück, oder wirken im Kontakt mit anderen teilnahmslos und gleichgültig. Nicht selten mündet das in einer Depression.

Posttraumatische Belastungsreaktionen können mithilfe einer Psychotherapie sehr gut behandelt werden.

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