Psychosomatische Beschwerden
Das Wort „Psychosomatik“ wird aus den zwei griechischen Wörtern psyche (=Seele) und soma (=Körper) gebildet und bezeichnet das Wechselspiel zwischen körperlichen und seelischen Vorgängen. Bei einer Vielzahl von Erkrankungen wird heute in der Medizin mitberücksichtigt, dass Psyche und Körper untrennbar miteinander verbunden sind. Stress, Leistungsdruck und die Unmöglichkeit allen Ansprüchen gerecht zu werden, führen zu seelischem Druck, der sich in körperlichen Beschwerden zeigen kann.
Wenn sich bei körperlichen Beschwerden trotz ausreichender ärztlicher Untersuchung keine entsprechenden organischen Ursachen feststellen lassen, werden diese „somatoforme Störungen“ genannt. Die Betroffenen selbst sind in der Regel überzeugt, eine körperliche Erkrankung zu haben und fordern medizinische Untersuchungen, trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind. Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten.
Der Heilungsprozess bei psychosomatischen Beschwerden wird durch eine Psychotherapie wirkungsvoll unterstützt!
In der Psychotherapie wird die eigene Psychosomatik aus nonverbalem Ausdruck von Gefühlen und innerer Konflikte aufgearbeitet, Einstellungen und Verhaltensmuster werden hinterfragt, die eigenen Ressourcen und Möglichkeiten für Veränderungen genützt und dadurch die Lebensqualität erheblich verbessert.
Körperliche Beschwerden, die psychosomatische Ursachen haben, lassen sich kaum eingrenzen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie dauerhaft meist nicht durch die Einnahme von Medikamenten in den Griff zu bekommen sind. Bis zu 13% der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens unter einer somatoformen Störung und werden zum überwiegenden Anteil in der Praxis von Hausärzten und Internisten behandelt, wodurch es zu einer Chronifizierung des Leidens kommen kann.
Somatoforme Störungen können sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern:
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Herzbeschwerden, wie z.B. Herzrasen, plötzliche Blutdrucksteigerung, unregelmäßiger Herzschlag, Brennen, Stiche, Beklemmungsgefühl in der Brust
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Atemstörungen wie z.B. Hyperventilation, Gefühl der Atemhemmung, Halsenge
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funktionelle Störungen der Speiseröhre wie z.B. Globusgefühl, Schluckstörungen, funktionelles Sodbrennen
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im Magen-Darm-Trakt wie z.B. Reizmagen, Reizdarm, Übelkeit, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten
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im urogenitalen System wie z.B. Reizblase, häufiges und/oder schmerzhaftes Wasserlassen, Schmerzen im Unterbauch/Damm
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Zähneknirschen (Bruxismus) oder schmerzhafte Verspannung im Kiefer- und Gesichtsbereich
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Funktionsstörungen der Haut wie z.B. somatoformer Juckreiz, Schwitzen, Erröten
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somatoforme Schmerzstörung: anhaltende Schmerzen ohne erklärenden körperlichen Befund.